Der Weltschlaftag (World Sleep Day) wird jährlich von der World Sleep Society veranstaltet. Ziel dieses Tages ist es, auf die Wichtigkeit des Schlafes für Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit aufmerksam zu machen. Der Weltschlaftag dient auch dazu, die Bedeutung von wissenschaftlicher Forschung zur Prävention und Behandlung von Schlafstörungen hervorzuheben.
Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) zum World Sleep Day.
Schlaf ist neben Nahrung, Wasser und Luft ein Grundbedürfnis für das menschliche Leben. Da Schlaf mit vielen Funktionssystemen unseres Organismus gekoppelt ist, werden unzureichende Schlafdauer und schlechte Schlafqualität mit negativen gesundheitlichen Folgen, wie erhöhte Sterblichkeit, Gewichtszunahme, Diabetes und Stoffwechselstörungen, Entzündungen, HerzKreislauf-Erkrankungen, Störungen der Hirnfunktionen und psychische Störungen, in Verbindung gebracht.
Schlafstörungen verursachen eine erhebliche individuelle und gesellschaftliche Belastung und stellen ein ernstes Problem der öffentlichen Gesundheit dar. In Deutschland leiden ca. 10% der Menschen an einer behandlungsbedürftigen Ein- und Durchschlafstörung, die auch zu negativen Konsequenzen am Tag führt. Das Unfallrisiko am Arbeitsplatz oder im Straßenverkehr ist erhöht. Studien gehen davon aus, dass der deutschen Wirtschaft infolge Schlafstörungen 1,8 % des Bruttoinlandsproduktes verloren gehen.
Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) wirkt sich erheblich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Betroffenen aus. Der nächtliche Sauerstoffabfall, der auftritt, wenn Atempausen aufgrund von OSA auftreten, belastet das Herz-Kreislaufsystem und kann zu einer Reihe schwerwiegender gesundheitlicher Folgen führen, wozu auch der gefährliche Sekundenschlaf zählt. 3-7% der erwachsenen Männer, 2-5% der erwachsenen Frauen und 5% der Kinder sind von der OSA betroffen.
Das Syndrom der unruhigen Beine (Restless-Legs-Syndrom/RLS) ist eine häufige Erkrankung und tritt bei 3-10% der Bevölkerung auf. Auch Kinder können bereits von einem RLS betroffen sein. Missempfindungen in den Beinen führen in Ruhe zu einem ausgeprägten Bewegungsdrang, der die Betroffenen am Schlafen hindert.
Die genannten Schlafstörungen und eine Vielzahl weiterer Schlafstörungen lassen sich gut behandeln. Primäre Ansprechpartner sind die Hausärztinnen und Hausärzte. Ergänzend können Selbsthilfegruppen unterstützen. Ein Schwerpunktthema der DGSM ist es, die schlafmedizinische Primärversorgung zu fördern.
Erholsamer Schlaf wird begünstigt durch regelmäßige Schlaf-Wach-Zeiten, Stressreduzierung und körperliche Aktivitäten. Das gilt bereits im Kindesalter.
Die DGSM wird über die Thematik anlässlich des DGSM-Aktionstages Erholsamer Schlaf am 21.6.2022 ausführlich informieren.
Informationen zum DGSM-Aktionstages Erholsamer Schlaf